Forge Arts Niamey

Mit einem Austausch, der durch einen einmaligen finanziellen Beitrag der luxemburgischen Entwicklungshilfe im Jahr 2011 ermöglicht wurde, begann ein großartiges, Jahre umfassendes menschliches Abenteuer, das bis heute anhält. Die erste Teilnahme einer afrikanischen Theatertruppe, Arène Théâtre aus dem Niger, am Festival und der Fortbildungslehrgang, den Fundamental sechs Monate später im Gegenzug abhielt, legten den Grundstein für eine einzigartige Zusammenarbeit:

 

Nach mehreren Besuchen von Arène Théâtre in Luxemburg konnte Fundamental 2016 die nötigen Mittel für den Erwerb von 1.100 Quadratmetern Bauland aufbringen. Das Projekt eines kulturellen und soziokulturellen Zentrums in der ärmsten Gemeinde der Hauptstadt Niamey, in Séno am rechten Ufer des Flusses Niger, war damit konkret in Angriff genommen. Am Rande des Festivals 2016 entwarfen die Verantwortlichen des künftigen Zentrums und das Büro Diane Heirend architecture & urbanisme das Bauprojekt nach den Bedürfnissen der Nutzer und unter Berücksichtigung der klimatischen Bedingungen.

 

Eine sehr großzügige persönliche Spende ermöglichte den Bau der Umfassungsmauer (die in Niger für jeden Bau vorgeschrieben ist); die Unterstützung europäischer Kooperationsagenturen in Niamey bezahlte den Bau der ersten Gebäude und der sanitären Infrastruktur; mit der finanziellen und technischen Unterstützung von Fundamental wurden Solarpaneele installiert, um die beiden Generatoren zu entlasten, die nun nur noch bei technischen Problemen oder während der Regenzeit zum Einsatz kommen.

 

Im Jahr 2021 wurde das Grundstück durch angrenzende Parzellen abgerundet und mit Unterstützung der Vereinten Nationen ein dreistöckiges Verwaltungsgebäude errichtet. Forge Arts konnte offiziell eröffnet werden und veranstaltet seither ganzjährig Aufführungen, Workshops und handwerkliche Aktivitäten an.

Um diese Entwicklung zu unterstützen, bot Fundamental Fortbildungskurse an, in denen sowohl künstlerische als auch technische Fähigkeiten vermittelt wurden. Heute beschäftigt La Forge Arts 11 festangestellte Mitarbeiter und bis zu 40 weitere Mitarbeiter, die je nach Projektbedarf befristet beschäftigt werden.

 

Das Zentrum wird vom nigrischen Kulturministerium, der Stadtverwaltung der Kommune 5 von Niamey sowie vom Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen, der Botschaft des Großherzogtums Luxemburg, der deutschen Botschaft und mehreren frankophonen Instituten unterstützt.

 

Da die Aktivitäten immer größer wurden, musste ein Gebäude am Flussufer gemietet werden, um die handwerkliche Seifenherstellung zu beherbergen, die bis zu 25 Arbeitsplätze für benachteiligte Frauen aus Séno bietet, sowie ein zweites Gebäude, das als Unterkunft für die Ausbilder aus anderen Ländern Afrikas und Europas dient.

Alle Mitarbeiter von Forge Arts nutzen durchgehend Weiterbildungen: das Verwaltungspersonal, die technischen Leiter, die von der technischen Leitung von Fundamental unterstützt werden, die professionellen Schauspieler und Schauspielerinnen, die aus den Fundamental-Praktika hervorgehen, und die für die Animation im Stadtteil zuständig sind, insbesondere für Kinder und Flüchtlinge.

 

Zukünftige gemeinsame Projekte von Forge/Fundamental betreffen die Schaffung eines zweiten interkulturellen und interdisziplinären Festivals, die Ausweitung der Kurse und Praktika für alle Bühnenberufe auf andere Städte in Niger sowie die Einrichtung von genossenschaftlichen Nachbarschaftsplantagen an mehreren Orten in Kommune 5.